Führung kommt in vielen Formen vor. Wir unterscheiden zunächst einmal zwischen Unternehmensführung und der Führung von Menschen. Letzteres kann man nochmal auf sich selbst (Selbstführung) und auf andere (Mitarbeiterführung) beziehen.
Unternehmensführung
Die Unternehmensführung ist eine Führung „in der Sache“ (oft auch „strategische Führung“ genannt). Es geht darum, das Anliegen der Unternehmung kontinuierlich zu beobachten, zu messen, anzupassen, zu refokussieren, etc: Es geht darum einen Rahmen zu schaffen, der dem Anliegen dient.
Dass dies komplex ist und ganzheitlich angegangen werden sollte, ist keine Erfindung von New Work – mit Methoden wie der Balanced Scorecard gibt es einige, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Auch die OKR haben ihre Wurzeln im Management by Objectives (MbO) aus den 50er Jahren. Was New Work anders macht, ist die explizite Einbeziehung der Außenwelt des Unternehmens und die Übernahme von Verantwortung in der Wirkung außerhalb, bspw. in Gesellschaft und Umwelt. Daher sind die Sustainable Development Goals (SDG) nicht nur eine Sache von Gesellschaften, sondern auch Unternehmen. Deshalb gewinnen Methoden wie die Erstellung einer Gemeinwohlbilanz nach der Gemeinwohlökonomie oder das MetaImpact Framework zunehmend an Relevanz.
So hängen New Work (die Arbeit in der Firma), New Economy (das Wirtschaften im Netzwerk) und New Society (eine Gesellschaft, die nachhaltiges Arbeiten begünstigt) zusammen. Um diesen Zusammenhang ganzheitlich abbilden zu können, sind wir sowohl offizielle Berater*innen der Gemeinwohlökonomie, als auch der einzige Partner in Deutschland von MetaIntegral, die das MetaImpact Framework entwickelt haben. Dadurch gelingt es uns, das Thema Unternehmensführung ganzeitlich beraten zu können.
Wenn auch Sie diese Zusammenhänge besser verstehen und nutzen wollen, lassen Sie uns gerne einmal unverbindlich sprechen:
Menschenführung
Die Führung von Menschen („Leadership“) dient vor allem dem Abgleich zwischen den Bedürfnissen der Menschen und denen des Unternehmens. Es geht darum, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Anliegen des Unternehmens (dem Firmen Purpose) und den persönlichen Anliegen des Individuums sichtbar zu machen und einen Umgang damit zu finden.
Ein Paradebeispiel für ein strukturelles Element ist New Pay – also neue Vergütungssysteme, die sowohl die Mitarbeiter*innen zufriedenstellen, als auch dem Anliegen der Unternehmung dienen. Dies führt meist zu einer tieferen Betrachtung und es geht nicht mehr nur ums Geld: Denn wenn den Mitarbeiter*innen das Anliegen des Unternehmens so ans Herz wächst, dass es auch ihr eigenes Anliegen ist (oder sie sich deshalb erst für das Unternehmen entscheiden), dann wird Vergütung oft anders gedacht. Beispiele, das persönliche Anliegen und das Firmenanliegen übereinander zu bekommen, sind Meriten- und Beteiligungsmodelle wie bei Semco oder aus M3.0 bekannt. Erfahrungsgemäß werden Unternehmen zunehmend passendere Mitarbeiter*innen finden, wenn sie sich damit auseinandersetzen.
Aber es geht auch im Operativen darum, den Mitarbeiter*innen beizustehen und das moderne Führungsverständnis von New Work zu zeigen: Alle sind Mitarbeiter*innen – alle arbeiten gemeinsam mit. Es gibt keine Hierarchie im Sinne der Macht: jede und jeder darf führen. Führung bezeichnet das „sich um andere kümmern im Hinblick auf das gemeinsame Anliegen“. Man räumt den Kolleg*innen Hindernisse aus dem Weg, man klärt gemeinsam wer was entscheiden darf (bspw. mit Delegation Poker von M3.0), man spricht offen über die persönlichen Motive (bspw. mit Moving Motivators von M3.0) usw.
Und natürlich ist es gut (und auch eine Voraussetzung, dass das in der Gemeinschaft funktioniert), wenn man zuerst sich führen kann. Dazu gehört Zeitmanagement, Reflexionsvermögen und eine gewisse Achtsamkeit; Meist bilden sich bestimmte Gewohnheiten.
Wenn auch Sie sich mit moderner Menschenführung befassen wollen, rufen Sie uns gerne an – ein Gespräch kostet nichts und hilft fast immer weiter.
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